Heute ist es soweit, ich habe meinen ersten Tauchgang. Mein erster Tauchgang im Meer, von einem Boot aus und eigentlich überhaupt mein erster richtiger Tauchgang, alles andere war Tauchkurs. Oh man bin ich aufgeregt und nervös… und ja ich habe etwas Schiss, aber ich versuche so gut es geht Ruhe zu bewahren.
Der Dive Master Roshan und Kristy werden zusammen mit mir tauchen gehen. Roshan ist ein sehr erfahrener Dive Master und kennt die Tauchplätze hier wie seine Westentasche. Er geht mit mir in der Tauch-Center alles noch einmal in Ruhe durch. Er ist die Ruhe in Person und nimmt mir einiges an Nervosität aber sicher nicht alles. Ich fühle mich bei ihm sehr gut aufgehoben.
Los geht’s, raus mit dem Boot. Als wir an der Tauchstelle ankommen machen wir uns fertig für’s tauchen. Beim Flossen anziehen werde ich auf einmal seekrank… wow. Das kenne ich eigentlich gar nicht, aber sobald man sich auf was konzentriert und vielleicht noch den Kopf nach unten beugt geht es ganz schnell los. Hui, eine neue Erfahrung die allerdings nicht soo viel Spass macht. Bin gespannt, wie das die nächsten Male sein wird.
Ein kurzes Zögern bei der Rückwärtsrolle vom Boot ins Wasser – hey hier schon zu scheitern kommt ja wohl mal gar nicht in die Tüte. Geschafft, bin im Wasser und kämpfe mich zum Ankerseil. Die ersten Momente unter Wasser fühlen sich echt verdammt komisch an. Und wieder gibt es dieses kurze Gefühl wo ich echt das Bedürfnis habe auftauchen zu wollen. Aber ich weiss genau, dass es Kopfsache ist und vor allem, dass ich es bereuen würde. Ich versuche also meinen Kopf runterzufahren und mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Wenn es wirklich nicht mehr geht kann ich ganz einfach wieder auftauchen, sage ich mir. Und es hilft. Ich tauche nicht auf und absolviere meinen ersten richtigen Tauchgang.
Am Anfang ist die Sicht nicht so gut. HAH! Sicht nicht so gut?? Ich freu mich wie ein kleines Kind an der Sicht, kein Vergleich zum Zürichsee…schlechte Sicht? Die haben doch keine Ahnung 🙂 Kristy muss leider auftauchen, weil ihr Jacket Probleme macht. Roshan und ich bleiben unter Wasser, wechseln die Stelle und haben dann tatsächlich auch Glück mit der Sicht. Roshan ist der Hammer. Er hat mich wortwörtlich während des ganzen Tauchgangs an der Hand. Ich fühle mich nicht einen Moment unsicher – das ist einfach echt unglaublich genial.
Während einer kurzen Pause an Land fragt mich Roshan, ob ich mit ihm durch eine kleine Höhle tauchen möchte. Noch bevor ich antworten kann versichert er mir, dass mir überhaupt nichts passieren kann da er ja bei mir ist. Etwas unsicher stimme ich zu. Hey, nur Herausforderungen bringen einen weiter. Als wir dann im Wasser sind vor der Höhle – die ich zunächst gar nicht so wirklich erkenne – denke ich für einen Moment: „Ähh, nö, doch nicht.“ Und wieder schaffe ich es, mich zu beruhigen und mir von der Angst nicht eine tolle Gelegenheit rauben zu lassen.
Der Tag war einfach grandios und die Tauchgänge waren der Hammer. Ich freu mich auf die nächsten… und zwar wie ein kleines Kind.